Politiker und Polizisten auf Booten am Viktoriasee

Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts haben Maler wie Sam Okelo, Joseph Migodia, Jeconia Milambo oder J. Man Sport in allen Küstenorten des Viktoriasees tausende Fischerboote mit bunten Bildern verziert. Wer hier Bootsbesitzer ist, dokumentiert auf seinem "Taroma" seine Vorlieben, seine religiöse Gesinnung und seine soziale Position. Beliebt ist die Darstellung der Familienangehörigen des Bootsbesitzers zusammen mit Repräsentanten des öffentlichen Lebens, mit Polizeichefs und Politikern. Die Fischer bekennen sich auf diese Weise zu ihrer Heimat und deuten zugleich ihre gesellschaftliche Stellung an.

Im Mittelpunkt standen in den achtziger Jahren Politiker wie Daniel arap Moi, der zweite Präsident Kenias, oder Tom Mboya, der Unabhängigkeitskämpfer aus dem Volk der Luos, der 1961 aus bis heute nicht geklärten Gründen ermordet wurde. Neben den kenianischen Politikern wurden auch zahlreiche weitere afrikanische Politiker gewürdigt, die als Diktator in die Geschichte eingingen und sich an den Ressourcen ihres Landes bereichert haben. Trotz ihrer Gewaltherrschaft genießen sie auf dem afrikanischen Kontinent vielfach bis in die Gegenwart Achtung, da sie sich für die Befreiung von den Kolonialmächten bzw. von der Vormundschaft der "1. Welt" eingesetzt haben, z. B. Idi Amin, Siad Barre, Muammar al Gaddafi, Robert Mugabe u. a.