Beerdigung einer Toro-Prinzessin in Fort Portal
Fort Portal, Grenzstadt zum Kongo im äußersten Westen Ugandas, Ausgangspunkt für Reisen zu den mythischen Mondbergen - dem Ruwenzori-Gebirge - und zum Albert-See, ist auch die Heimat des Königreichs Toro. Als ich im Januar 1984 Fort Portal besuchte, war der ganze Ort in heller Aufregung. Kurz zuvor war in London eine Schwester des Königs verstorben, deren sterbliche Hülle gerade nach Uganda gebracht worden war, um hier die letzte Ruhe zu finden. Obote, der damalige, diktatorisch regierende Präsident Ugandas, hatte die Paläste der einflussreichen Könige zerstören lassen und die alten Herrscher aus dem Land vertrieben. Nur noch als Tote durften die Angehörigen der ehemaligen Königshäuser ihre Heimat wieder "sehen". In Fort Portal wurde die Prinzessin unter großer Anteilnahme beerdigt, und ein Architekt sorgte dafür, dass sie eine ehrwürdige Grabstätte bekam.
Seit 1993 sind die Könige zurück und nehmen repräsentative Funktionen wahr. Sogar der zerstörte Rundpalast ist neu errichtet worden. Von den Wirren der 70er und 80er Jahre keine Spur mehr. Nur dass inzwischen die Flüchtlinge aus dem Kongo und anderen unsicheren Regionen hier zu Abertausenden Schutz suchen. Ob auch sie eine Heimat finden, bleibt offen.