Stolze Politiker und traurige Polizisten

Mzee Jomo Kenyatta genießt bis heute höchste Verehrung. Diesen Respekt hat der erste Präsident Kenias seinem beharrlichen Unabhängigkeitskampf gegen die Engländer zu verdanken, der ihn acht Jahre ins Gefängnis brachte und 1963 an die Spitze der jungen Republik führte. Bis zu seinem Tod präsentierte sich Kenyatta als stolzer Gründungsvater. D. B. C. Ringo, der große Wandmaler Nairobis, malte ihn in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Patriach mit Zepter, Tierschweif, manchmal auch mit Leopardenmütze und Leopardenfell. Auch anderen politischen Führern wie Tom Mboya oder Oginga Odinga zollten die Wandmaler Kenias ihren Respekt, indem sie sie "proud" und mit ihren Insignien versehen ins Bild setzten.

Nicht weniger Anerkennung bekommen örtliche Polizeichefs. Während sie meistens als strenge Autoritäten vorgestellt werden, stattet Sam Okelo seine Polizisten mit traurigen Augen aus. Ihr melancholischer Blick macht sie nahbar und menschlich trotz der hochdekorierten Uniform, die das Gesetz und den Staat verkörpert.