Tiere und Menschen

Noch scheint es, dass in Afrika die Menschen einen näheren Bezug zur Natur haben. Doch wie hierzulande der Bauer nicht zugleich als Schützer des Natur auftritt, ist auch in den Regionen Afrikas das Verhältnis zum Tier zwiegespalten. Einerseits tauchen die "Big Fives" - der Löwe, der Elefant, das Nashorn, der Büffel und der Leopard - weiterhin als Verkörperung der Wildnis und des Ursprünglichen auf. Das Tier wird als erhabenes, in sich ruhendes Geschöpf dargestellt. Es symbolisiert einen paradiesischen Zustand, der dem zivilisierten Menschen abhandengekommen ist. (Siehe auch die Tierdarstellungen der Künstler Sane Wadu - "Hunting Hyenas", Kakoma Kweli - "Elephant", Jak Katarikawe - "Lying in the Medow", John Obaso Diang'a - "The Sacred Bird" und "What", Amouzou Gikpa - "Widder", Godfrey Machinjili - "Protect Rhinos".)

Andererseits wird das Tier als reine Nahrungsquelle angesehen, die dem Menschen zur Verfügung zu stehen hat. Die Wandmaler, die oft für Metzgereien arbeiten, zeigen den Werdegang des Haustiers - vom Leben in der Herde bis zum Schlachthof, dem Zerlegen in die Einzelteile und der Zubereitung zu einer guten Mahlzeit. Mit Akribie malen sie für die potentiellen Käufer "eine edle und gemeine Welt, die ihre letzte Welle von Blut auf ein weißes Tischtuch schwemmt, bei dem der Feinschmecker nicht mehr an den Kalvarienberg der Opfer denken muss, in deren Fleisch er seine Gabel stößt". (Jean Cocteau zu einem Dokumentarfilm von Georges Franju über Schlachthäuser)